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© Stadtarchiv Mannheim
Fritz Wichert (1878-1951)
1878 geboren am 22. August als Friedrich Karl Adolf Wichert in Mainz-Kastel. Sohn des Obersten Friedrich Wichert und seiner Frau Fanny, geb. Klumpp. Wechselnder Schulbesuch durch die häufigen Versetzungen des Vaters.
ab 1890 Kadettenanstalten in Kulm, Köslin, Bensberg und Karlsruhe
1894 Austritt aus der Hauptkadettenanstalt in Großlichterfelde wegen schwerem Gelenkrheumatismus
1899 Abitur am Realgymnasium in Wiesbaden
1899-1906 Studium - mehrfach unterbrochen durch Krankheit und Reisen - in Basel, Berlin und Freiburg. Fritz Wichert verstand sich als Schüler des Kunsthistorikers Heinrich Wölfflin. Noch vor Abschluss seines Studiums war Wichert Mitarbeiter im Kunstreferat der Frankfurter Zeitung.
1907 Promotion in Freiburg mit dem Dissertationsthema Darstellung und Wirklichkeit - ausgewählte Antikenaufnahmen als Spiegel des künstlerischen Sehens, Empfindens und Gestaltens.
1907/1908 Assistent am Städel'schen Kunstinstitut in Frankfurt a.M. bei Georg Swarzenski, mit dem er lange auch freundschaftlich verbunden war.
1908 Eheschließung mit der Holländerin Margareta (Greta) Brouwer (1877-1921). Der Ehe entstammten vier Kinder.
1909 Berufung zum ersten Direktor der Mannheimer Kunsthalle. Bei seiner sofort einsetzenden regen Sammeltätigkeit folgte er seinem Vorbild Hugo von Tschudi, der in Berlin und München den Kampf um die Moderne geführt hatte. Wichert erwarb vor allem Malerei des 19. Jahrhunderts, wobei er der französischen Moderne große Bedeutung beimaß. Mit Heinrich Wölfflin teilte er die Vorstellung, dass der Umgang mit Kunst ein neues Sehen voraussetzte. Ähnlich wie Alfred Lichtwark erkannte er die Bedeutung dieser neuen kunsttheoretischen Ansätze für die Bildung der breiten Massen.
1911 Mit der Gründung des "Freien Bundes zur Einbürgerung der bildenden Kunst in Mannheim" setzte Wichert seine Vorstellungen über moderne Bildungsarbeit in die Tat um. Er entwickelte ein reges Vortragswesen im Rahmen der Akademie für Jedermann, veranstaltete Führungen und didaktische Ausstellungen, die weit über Mannheim hinaus wirkten. Wenige Jahre später war der Freie Bund mit 7.000 Mitgliedern als Mannheimer Bewegung zu einem Modell städtischer Kunstpolitik geworden.