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© Stadtarchiv Mannheim
1914-1919 Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Wichert in den diplomatischen Dienst in die Hilfsstelle der Deutschen Botschaft in Den Haag beordert, zu deren Leiter er 1915 ernannt wurde. Der damalige Botschafter Richard von Kühlmann berief Wichert nach seiner Ernennung zum Staatssekretär des Auswärtigen 1917 als seinen Privatsekretär nach Berlin. In seiner politischen Funktion hatte Wichert Kontakt zu den einflussreichsten Kreisen. Zu seinen Gesprächspartnern gehörten u.a. Hugo von Hofmannsthal, Max Reinhardt, Rainer Maria Rilke und nicht zuletzt Walter Rathenau, mit dem er fast freundschaftlichen Umgang pflegte. Er verkehrte mit Max Liebermann, Georg Kolbe und Max Slevogt und wurde durch seine exponierte Stellung im Auswärtigen Amt auch zum Ansprechpartner für Verleger wie Samuel Fischer und den politischen Publizisten Siegfried Jacobsohn. Für den Mäzen und Kunstsammler Richard von Kühlmann sowie in Berliner Sammlerkreisen war er sachverständiger Berater.
1919-1923 1919 kehrte Wichert auf seinen Posten als Direktor der Mannheimer Kunsthalle zurück und fand die finanziellen und ideellen Grundlagen seiner "Bewegung" dezimiert. Dennoch gelang es ihm, eine bedeutende Expressionistensammlung für die Kunsthalle aufzubauen. Es kam wiederholt zu Spannungen mit Gustav Friedrich Hartlaub, der ihn während seiner Abwesenheit vertreten hatte, und beide bemühten sich, eine Aufgabe außerhalb Mannheims zu finden. 1923 schied Wichert - nach dem Tod seiner Frau im Jahr 1921 persönlich und beruflich resigniert - aus dem Dienst der Stadt Mannheim aus.
1922 Eheschließung mit Margaret Helene Wetzlar-Coit (1890-1966) in London. Aus der Ehe gingen 3 Töchter hervor.
1923-1933 Ludwig Landmann, ehemaliger Stadtsyndikus in Mannheim und später Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt, berief Wichert 1923 zum Leiter der neu gegründeten Frankfurter Schule für freie und angewandte Kunst, einer Schöpfung aus Resten der Städel'schen Zeichenakademie und der Kunstgewerbeschule. Es gelang Wichert, diese Institution zu einer der führenden Kunstschulen der Weimarer Republik auszubauen. Hier lehrten u.a. Max Beckmann, Richard Scheibe und Willi Baumeister. Daneben war Wichert Bezirkskonservator für Denkmalpflege im Regierungsbezirk Wiesbaden und der Stadt Frankfurt. Als Stadtkunstwart wollte er, ähnlich wie in Mannheim, eine "Frankfurter Bewegung" ins Leben rufen.